Bergauf


 

Es ist interessant, manchmal in den alten Unterlagen zu stöbern.

Gestern fand ich eine Aufzeichnung, die ich schrieb, als wir in Oberstdorf Urlaub machten.

Das war vor drei Jahren und es war mein erstes Erlebnis mit den Bergen und der Kletterei.

Am Abend meines ersten Klettertages schrieb ich folgende Zeilen:

„Ich glaube, alle Menschen die stolz sind, dass es bei ihnen bergauf geht, sind noch nie in ihrem Leben einen Berg hinaufgeklettert, denn das ist wahrlich kein freudiges Erlebnis, sondern eine Quälerei! Das einzig Gute, wenn man das als solches bezeichnen darf, ist, dass man wirklich verbissen an seinem Ziel, nämlich das Kreuz oben am Gipfel erreichen zu wollen, festhalten muss. Das schult. Denn tut man dies nicht, will man nach einer gewissen Zeit, nämlich genau wenn es beginnt schmerzhaft und unbequem zu werden, bei fast jedem Schritt aufgeben. Und nicht nur das, mit zunehmenden Schmerzen beginnt man auch noch mit dem Tal zu liebäugeln. So zumindest erging es mir heute. Es war eine Qual bei der ich dachte, sie endet nie. Bergauf zu gehen ist wahrlich keine einfache Aufgabe.“

Oberstdorf, den 3.August 2015

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