Neue Rezension


Letztens war es spät am Abend, heute ganz früh.

Mein Buch „Heimgeschichten-alt und im Abseits-„wurde tatsächlich gelesen und es wurde sich auch die Mühe gemacht eine sehr gute Rezension zu schreiben. Hier folgt mein Wunder am heutigen Morgen:

„Guten Morgen ihr Lieben,
in den letzten zwei Tagen habe ich das Buch „Heimgeschichten – alt und im Abseits. Gespräche mit alten Menschen“ von Susanna M. Farkas gelesen. Es interessierte mich besonders, weil es keine heile Pflegeheimwelt und keine lustigen Geschichten versprach und ich selbst die Welt eines Pflegeheims an jedem Arbeitstag erlebe.
Die ca. eine Seite langen Texte, oft Dialoge, befinden sich auf einer Buchseite, auf der gegenüberliegenden werden Fotos gezeigt, die die Atmosphäre der Erzählungen unterstreichen – farbige, schwarzweiße, nicht unbedingt dem Thema „Pflegeheim“ zuzuordnen. Etwas unregelmäßiger eingestreut sind kleine Zitate von 1-3 Zeilen, die unkommentiert für sich auf einer Buchseite stehen. Somit kann man das Buch in ein paar Stunden durchlesen.
Der Stil ist lakonisch, die Sätze sind meist kurz, die Autorin schildert Begebnisse, die sie in ihrer Funktion als Betreuerin in Pflegeheimen erlebt hat und stößt Themen an, über die man sich nicht gerne Gedanken macht, die Isolation, die immer gleichen Tage ohne Besuch und intensive Zuwendung, den Zeitmangel und eine gewisse Abstumpfung in der Pflege. Besonders schlimm finde ich die Beispiele dafür, dass alte Menschen und ihre für sie wichtigen Themen oft nicht ernst genommen und von ihren Gedanken über den Sinn ihres immer noch Da-Seins abgelenkt werden.
Dass viele Bewohner in Pflegeheimen sagen, sie warten nur noch auf den Tod und möchten sterben, erlebe ich täglich selbst. Die Frage kommt auf, warum solche Äußerungen häufig durch Standardantworten weggeschoben werden, anstatt vielleicht einmal Gesprächsrunden zum Thema oder auch Zwiegespräche dazu anzubieten. Ich bin sicher, dass sich viele Bewohner besser aufgehoben und einen gewissen Sinn fühlen würden, wenn sie für ihre ganz natürlich am Lebensende aufkommenden Fragen Gesprächsbereitschaft finden würden.
„Heimgeschichten“ ist ein wichtiges Buch, weil es die Notwendigkeit und den Bedarf an nuancierterem Umgang mit alten Menschen im Betrieb Pflegeheim rein durch Schilderung von Szenen und Dialogen darstellt und zum Nachdenken anregt. Ich würde mir wünschen, dass es auch von Menschen gelesen wird, die (noch) keinen Zugang zu dem Thema haben. Insgesamt kann ich nur bestätigen, dass sich in der gesamten Gesundheitspolitik eine Menge ändern muss, vom angestrebten wirtschaftlich arbeitenden Betrieb von Heimen, Krankenhäusern etc, die oft am Rande des Zusammenbruchs stehen, wieder mehr hin zu höherer Gewichtung von Zeit und individueller Betreuung. Eine Forderung, für die es Lösungen geben muss.
Ich wünsche euch einen gesunden und erfüllenden Tag!“

 

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